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Die Abtei Santa Maria

Abtei Staffarda mit Pfarrkirche auf einem Landgut
Abtei Staffarda mit Pfarrkirche auf einem Landgut

Zwischen Romanischem und Gotischem Baustil, neun Kilometer von Saluzzo entfernt, Richtung Pinerolo, mitten in der Ebene gelegen und doch zum Tal des zählend, befindet sich die am 25. Juli 1135 von Manfredo I. del Vasto (erster Markgraf von Saluzzo) gegründete Abtei, deren erster Mönch Pietro, ein Schüler des Heiligen S. Bernhards war.

Die Abtei, die bald zur berühmtesten Bruderschaft der Zisterzienser in der Markgrafschaft von Saluzzo wurde, war eine Abteilung der Tiglietto-Abtei, ebenfalls eine Gründung S. Bernhards. Während des 12. und 13. Jahrhunderts entwickelte sich Staffarda zu einem blühenden Landwirtschaftlichen Zentrum, in dem Kermessen und Märkte abgehalten wurden; da sich nur um eine wirtschaftliche Macht handelte, konnte das Kloster sogar Geld verleihen.

Kreuzgang der Abtei mit Kräutergarten
Kreuzgang der Abtei mit Kräutergarten

Infolge ausbleibender Reformen lebten Ende des 15. Jahrhunderts nur noch wenige Mönche im Kloster.

Einen weiteren schweren Schlag erlitt die Abtei durch die berühmte Schlacht bei Staffarda von 1690, die von dem französischen General Catinat gegen die von Vittoria Amedeo 1 angeführten österreichisch - piemontesischen Truppen gewonnen wurde.

Abtei S. Maria Staffarda
Abtei S. Maria Staffarda

Im Jahr 1750 wird das Kloster durch die von Papst Benedetto XIV erlassene Bulle dem Turiner Mauritianerorden übergeben, der heute noch Besitzer ist.

Staffarda ist gegenwärtig eine großes landwirtschaftliches Gut, die Kirche ist Sitz der gleichnamigen Pfarrei.

Romanischer und gotischer Baustil charakterisiert die Gebäude; für ihre Bauwerke bevorzugten die Zisterzienser schlichte Strukturen, verzichteten auf Bilder und benutzten natürliche Baustoffe, wie etwa Klinker, die unverputzt blieben.

DIE KIRCHE

Mit den Bauarbeiten wurde um 1150 begonnen und um 1210 waren sie abgeschlossen.

Die Kirche besticht durch Weiträumigkeit, schöne, schlanke Formen und lässt die Epoche des Übergangs vom romanischen zum gotischen Baustil erkennen.

Kirche S. Maria di Staffarda
Kirche S. Maria di Staffarda

Der Narthex (Vorhalle der Fassade) und der Glockenturm wurde 1250 errichtet. Der an einer Basilika orientierte Grundriss zeigt für die Architektur der Zisterzienser ungewöhnliche Merkmale: so springt etwa das Transept an den Seitenflügeln nicht vor und die Schiffe enden in halbrunden Apsiden. Unter Beachtung der strengen Regel S. Bernardos bestehen die einzig vorhandenen Dekorationen in Bändern aus abwechselnd roten und weißen Ziegelsteinen, die die Pfeiler, die Bögen und die Rippen kennzeichnen.

Holzskulptur mit Kreuz, Maria dem Evangelist Johannes
Holzskulptur mit Kreuz, Maria dem Evangelist Johannes

Gegen 1507 wurde die Kirche restauriert und erneut geweiht. In dieser Periode entstanden die Hell-Dunkel-Fresken der Fassade, die Aufstellung des Chores auf einer heute noch sichtbaren Erhöhung (heute wird ein Teil des Chores im Stadtmuseum Turin aufbewahrt), die Kanzel in reiner Burgundgotik sowie die wunderbaren bemalten, aus der deutschen Schule Ende des 15, Jahrhunderts stammenden Holzskulpturen: das Kreuz, die Muttergottes und der Evangelist Johannes.

Kanzel der Pfarrkirche
Kanzel der Pfarrkirche

In der Apsis ist auch das Polyptychon von Pascale Oddone aus geschnitztem vielfarbigem Holz (1531) zu bewundern. Auf den äußeren Flügeln sind der Erzengel Gabriel, der hl. Bernhard, die hl. Jungfrau und der hl. Benedikt dargestellt.

DER KREUZGANG

Kreuzgang mit ehemaligenm Waschhaus
Kreuzgang mit ehemaligenm Waschhaus

Neben der Kirche befindet sich der Kreuzgang, der auf den ersten Blick durch das herrliche Dunkelrot der Ziegelsteine besticht, das durch die weißen Doppelsäulen des Bogengangs und das Grün des Rasens noch weiter unterstrichen wird.

Kreuzgang der Abtei Santa Maria zu Staffarda
Kreuzgang der Abtei

Gegenüber dem Kreuzgang, Mittelpunkt des klösterlichen Lebens, lagen die, entsprechend der Unterteilung der Mönche in Kapitulare (Mönche, die die Regel befolgen) und Konversen (Laienbrüder, die vor allem Handarbeiten durchführten) angeordneten Gebäuden.

Kreuzgang
Kreuzgang

Diese Gebäude wurden zum größten Teil während der Schlacht bei Staffarda (1690) zerstört. Die Richtung Norden und Westen gelegenen Seiten wurden nach den Originalplänen, mit schlanken Doppelsäulen wiederaufgebaut.

Vom Kreuzgang aus gelangte man einst zu den Refektorien und den Zellen der Kapitularen, sowie zum Gemüsegarten, zum Friedhof, zum "Wärmeraum" (für die Arbeiten im Winter) und zur Bibliothek auf der Ostseite.

Kapitelsaal
Kapitelsaal der Abtei

DER KAPITELSAAL

Er ist durch vier zentrale Säulen, die das Kreuzgewölbe tragen, in neun Felder aufgeteilt. Auf der Eingangsseite befinden sich zwei elegante Drillingsfenster.

Gewölbe der Markthalle
Gewölbe der Markthalle

DIE HERBERGE

Das Erdgeschoß (im Verhältnis zum Hof leicht versenkt, Eintritt durch eine Seitentür) ist noch vollständig erhalten; es umfasst einen Wohnraum mit zwei Schiffen und Feldern, der den Pilgern als Refektorium diente. Die gewaltigen Steinsäulen stützen Kapitelle und Ornamente mit Laubverzierungen.

DIE MARKTHALLE

Das gemauerte Gewölbe mit Spitzbögen stützt sich auf breite Säulen, die gleichzeitig als Fundament dienen. Die Halle ist ein Zeitzeuge für die von den Mönchen in Staffarda getätigte Arbeit und Handel.

Besichtigungen

Piazza Roma, 2

STAFFARDA (Gemeinde Revello)

Öffnungszeiten: